Das Märchenland

Im Südwesten von Småland findest du das einzige Märchenmuseum der Welt. Es bewahrt bis heute die mündlichen Erzählungen aus der Zeit, als das geschriebene Wort noch nicht üblich war. Als sich die Menschen an langen, dunklen Winterabenden versammelten, erzählten die Erwachsenen im Schein des Feuers und die Kinder hörten zu – auch wenn der Inhalt nicht immer für Kinderohren gedacht war. Und so wurden Erzählungen mündlich von Tür zu Tür weitergegeben und von Generation zu Generation.

Was besonders schön ist: Ein bisschen von der Magie kann man sogar schon daheim erleben, ohne vor Ort zu sein. Magisch oder? Mehr dazu erfährst du weiter unten.

Ein Besuch im Märchenland ist eine Reise in ein Land, wo alles sein kann. Wo Trolle und Elfen an vergessenen Orten umherschwirren bis hin zu unfassbar schönen Plätzen in der Natur und der Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren, wie die Menschen in alten Zeiten lebten. Trinke kaltes Wasser direkt aus dem plätschernden Bach. Erklimme den Troll-Berg. Genieße den weiten Blick vom Gipfel des Blut-Bergs. Oder besteige den Königshügel.

Insgesamt 43 Märchenplätze kannst du besuchen. Infos und Details zu jedem magischen Ort, verstecken sich in einem kleinen Kästchen – auch auf Deutsch.

Wir treffen die Leiterin vom Land der Sagen, Meg Nömgård, am Königshügel im Märchenland, einer dieser Plätze mit einer blutigen Geschichte, der Sage von Blända. Meg ist eine begnadete Erzählerin. Sie nimmt uns mit ins Reich des gestrigen und berichtet von mutigen Frauen, von denen es bis heute noch viele gibt in Småland.

„Die Sage von Blända“ erzählt davon wie die mutige Frau Blända und andere Småländerinnen die Dänen durch eine List auf der Heide von Bråvalla besiegten. Sie lockten die Soldaten zu einem Festmahl mit viel Speis und Trank. Als die Soldaten eingeschlafen waren, kamen die Frauen mit ihren Messern… der Rest ist Geschichte. Es heißt, der dänische König sei unter dem großen Steinhaufen am See Dansjön begraben, heute bekannt als Königshügel.

Als Anerkennung für ihren Mut bekamen die Frauen aus Värend das gleiche Erbrecht wie die Männer. Von da an war die weibliche Festtagstracht prachtvoll mit Silber und dem Feldsiegel des Königs geschmückt. Getragen wird sie bei feierlichen Anlässen wie Taufen und Hochzeiten oder dem Mittsommerfest mit Volkstanz um den Mittsommerbaum.