Sehenswerte Kirchen

Die meisten der ältesten Gebäude in Småland sind Kirchen. Vor Jahrhunderten im Mittelalter erbaut sind sie Zeugen aus einer anderen Zeit. Einige sind sogar aus Holz und es ist erstaunlich, wie gut sie erhalten geblieben sind.


Der Dom von Växjö

Die Legende vom Heiligen Sigfrid – Eine Legende, die im 13. Jahrhundert erstmals aufgeschrieben wurde, besagt, dass der Missionar Sigfrid um das Jahr 1000 von England ins heutige Schweden reiste, um die Menschen dort zum Christentum zu bekehren. Ihm erschien das fruchtbare Land am See um das heutige Växjö der rechte Platz zum Bau einer Kirche. Als er eines Tages dem Ruf an den Hof des Königs Olof Skötunge folgte, ließ er seine drei Neffen, die Mönche waren, zur Bewachung der Kirche zurück. Die Einheimischen nutzten seine Abwesenheit, um die drei Neffen zu erschlagen. Ihre Köpfe versenkten sie im See und die Kirche wurde abgebrannt. Als Sigfrid zurück kam, offenbarten sich die drei Neffen als Lichtgestalten und baten ihn, eine neue Kirche am selben Platz am See zu errichten. Der Legende nach bereuten die Einheimischen ihre Tat bald und bauten daraufhin tatkräftig mit an der neuen Kirche – dem Ursprung des heutigen Doms. Wahrscheinlich war die Kirche von Växjö der erste Bischofssitz Schwedens. Heute erstreckt sich das Bistum des Doms von Växjö über größere Teile von Småland und Öland.

Der Dom von Växjö hat also Wurzeln im frühen Mittelalter und brannte mehr als ein Mal ab. Heute ist der Kirche mit ihren markanten Zwillingstürmen ein Wahrzeichen der Stadt. Dank der Nähe zum Glasreich sind viele sakrale Kunstwerke der Kirche aus Glas, was der Kirche mit ihrem Schmuck zu etwas Einzigartigem macht. Das wohl berühmteste Kunstwerk aus Glas ist der Altar. Er stammt von Bertil Vallien, dem Großmeister der zeitgenössischen Glaskunst. Das Taufbecken aus Glas wurde von Kjell Engman entworfen und der vielarmige Kerzenständer von Erik Höglund. Der Dom ist gemessen an der Zahl der jährlichen Besucher die meistbesuchte Sehenswürdigkeit von Växjö.

Nur weil manche Gemeinden so arm waren, dass sie sich keine große, neue Kirche aus Stein leisten konnten, können wir uns heute an den wunderbaren uralten Kirchen aus Holz erfreuen, die es hier und da auf dem Lande noch gibt.

Die Holzkirche von Granhult ist einer dieser Schätze aus dem Mittelalter. Sie wurde um 1220 erbaut und ist besonders gut erhalten. Granhults kyrka ist eine der ältesten zehn Holzkichen Schwedens. Wenn es Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem Willen des mächtigen Bischof Esaias Tegnér gegangen wäre, dann hätte die Gemeinde sie aufgegeben und sich in Nottebäck am Bau der neuen Kirche im damals üblichen Stil beteiligen sollen. Die Gemeindemitglieder von Granhult wollten aber keine „Tegnér-Scheune“, wie die neue, große Steinkirchen etwas abfällig bezeichnet wurde, und widersetzten sich der bischöflichen Aufforderung tapfer. Die Kirche von Granhult ist aus Blockbalken gebaut. Die Fenster kamen erst später hinein. Innen schmücken Malereien aus verschiedenen Epochen die Wände. Die Hauptglocke stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, während der frei stehende Glockenturm 1703 neu errichtet wurde.

Auch das Holzkirchlein von Pelarnein der Nähe von Vimmerby ist ein wahrer Schatz. Sie wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und es heißt, sie habe zu einem Nonnenkloster gehört. Innen sind die Wände fast vollständig mit mittelalterlichen Malereien bedeckt. Das hölzerne Triumphkreuz ist fast so alt wie die Kirche selbst und stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Im schönen, frei stehenden Glockenturm von 1699 hängen drei Glocken. Die Älteste wurde im 13. Jahrhundert gegossen.