Nationalpark Blå Jungfrun

Romantische Geschichten ranken sich um das majestätische Eiland, das – ganz anders als die vielen Schäreninseln, die die Küste säumen – so einsam im Meer liegt. Als »Blåkulle« – blauer Hügel – ist die Insel fester Bestandteil des Volksglaubens und vieler Sagen und Legenden. Dorthin werden die Osterhexen verjagt, wenn der Winter vertrieben wird. Auch Meerjungfrauen und göttliche Wesen sollen dort heimisch sein. Um sich gut mit den Übernatürlichen zu stellen, wurden früher Handschuhe und Seidenschärpen als Opfer ans Ufer gelegt. Am einfachsten kommt man hin mit dem Ausflugsschiff M/S Solkust ab Oskarshamn.

Schon in der Steinzeit haben Menschen hier ihre Spuren hinterlassen. Ein aus Steinen gelegtes Labyrinth – die Trojeborg auf der Ostseite der Insel – hat schon immer die Fantasie der Besucher angeregt. Über die Entstehung weiß man nur soviel, dass es schon vorhanden war, als der Botaniker Carl von Linné die Insel 1741 besuchte.

Menschen leben heute keine auf der Insel. Dafür ist sie beliebter Rastplatz für Vögel: Seeadler, Eiderenten und Lerchen kreisen über den Köpfen der Besucher. Das Granit der Insel ist 570 Millionen alt und wurde von mehreren Eisezeiten rund geschliffen. Lediglich die Südseite ist reich mit Edellaubbäumen bewachsen.