Historische Kirchen

In der Nähe des Örtchens Habo am Vättern-See liegt die sogenannte Holzkathedrale von Habo aus dem Jahr 1723. Sie zeichnet sich aus durch ihre Architektur und die Wand- und Deckenbemalung, die den gesamten Innenraum schmückt. Digital besichtigen kann man die Kirche auf Google-Maps und sich durch eine 360° Rundumschau klicken und zoomen. Die dreischiffige Kirche, die komplett aus Holz errichtet wurde, beeindruckt mit ein hohes Mittelschiff und umlaufenden Emporen oberhalb der Seitenschiffe. Die Wand- und Deckengemälde zeigen Szenen aus Luthers kleinem Katechismus als bildhafte Darstellung der christlichen Lehre. Sie wurden 1741 bis 1743 von zwei Malern aus Jönköping angefertigt. Im Sommer ist die Kirche täglich von 10 bis 19 Uhr für Besucher geöffnet, und von Oktober bis März montags bis freitags 10 bis 16 Uhr.

Nur weil manche Gemeinden so arm waren, dass sie sich keine große, neue Kirche aus Stein leisten konnten, können wir uns heute an den wunderbaren uralten Kirchen aus Holz erfreuen, die es hier und da auf dem Lande noch gibt.

Die Holzkirche von Granhult ist einer dieser Schätze aus dem Mittelalter und besonders gut erhalten. Sie wurde wahrscheinlich 1217 erbaut und wäre damit das älteste Bauwerk Schwedens aus Holz. Wenn es Anfang des 19. Jahrhunderts nach dem Willen des mächtigen Bischof Esaias Tegnér gegangen wäre, dann hätte die Gemeinde sie aufgeben und sich in Nottebäck am Bau der neuen Kirche im damals üblichen Stil beteiligen sollen. Die Gemeindemitglieder von Granhult wollten aber keine „Tegnér-Scheune“, wie sie die neuen, großen Steinkirchen etwas abfällig bezeichneten, und widersetzten sich der bischöflichen Aufforderung tapfer. Die Kirche von Granhult ist aus Blockbalken gebaut. Die Fenster kamen erst später hinein. Innen schmücken Malereien verschiedener Epochen die Wände. Die Hauptglocke stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert, während der frei stehende Glockenturm 1703 errichtet wurde. Einen digitalen Einblick bietet ein virtueller Rundgang in der 360° Ansicht in Google Maps.

Auch das Holzkirchlein von Pelarne in der Nähe von Vimmerby ist ein wahrer Schatz. Sie wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut und es heißt, sie habe zu einem Nonnenkloster gehört. Innen sind die Wände fast vollständig mit mittelalterlichen Malereien bedeckt. Das hölzerne Triumphkreuz ist fast so alt wie die Kirche selbst und stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Im schönen, frei stehenden Glockenturm von 1699 hängen drei Glocken. Die Älteste wurde im 13. Jahrhundert gegossen.

Der Dom von Växjö

Der Legende nach kam der Missionar Sigfrid um das Jahr 1000 von England ins heutige Schweden, um die Menschen hier zum Christentum zu bekehren. Ihm erschien das fruchtbare Land am See um das heutige Växjö der rechte Platz zum Bau einer Kirche. Als er eines Tages dem Ruf an den Hof des Königs Olof Skötunge folgte, ließ er seine drei Neffen, die Mönche waren, zur Bewachung der Kirche zurück. Die Einheimischen nutzten seine Abwesenheit, um die drei Neffen zu erschlagen. Ihre Köpfe versenkten sie im See und die Kirche wurde angezündet. Als Sigfrid zurück kam, offenbarten sich ihm die drei Neffen als Lichtgestalten und baten ihn, eine neue Kirche am selben Platz am See zu errichten. Der Legende nach bereuten die Einheimischen ihre Tat bald und bauten daraufhin tatkräftig mit an der neuen Kirche – dem Ursprung des heutigen Doms. Wahrscheinlich war die Kirche von Växjö der erste Bischofssitz Schwedens. Heute erstreckt sich das Bistum des Doms von Växjö über größere Teile von Småland und Öland.

Der Dom von Växjö hat Wurzeln im frühen Mittelalter und brannte mehr als ein Mal ab. Heute ist die Kirche mit ihren markanten Zwillingstürmen ein Wahrzeichen von Växjö. Dank der Nähe zum Glasreich sind viele sakrale Kunstwerke der Kirche aus Glas, was die Kirche mit ihrem Schmuck zu etwas Einzigartigem macht. Das wohl berühmteste Kunstwerk aus Glas ist der Altar. Er stammt von Bertil Vallien, dem Großmeister der zeitgenössischen Glaskunst. Das Taufbecken aus Glas wurde von Kjell Engman entworfen und der vielarmige Kerzenständer von Erik Höglund. Auch im Dom von Växjö ist ein virtueller Rundgang möglich, mit der 360 ° Rundumschau auf Google Maps.